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03. Juni 2023

17h00

 

Depot, Breite Gasse 3,

1070 Wien

„Das Trauma ist die Atemluft Europas“

Radka Denemarková im Gespräch mit Martin Pollack

Lesung: Michaela Adelberger

 

Eintritt frei! Keine Voranmeldung nötig.

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Die historischen Verwerfungen der europäischen Geschichte, ihre Gewalt und fortwährenden Ungerechtigkeiten sind ein wichtiges Motiv im Schreiben Radka Denemarkovás. Schon ihr Roman Ein herrlicher Flecken Erde beschrieb eindringlich die doppelte Verfolgung jüdischer Menschen in Böhmen während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die bachmannsche Frage, ob die Wahrheit dem Menschen zumutbar sei, bestimmt ihr Werk – bis hin zum jüngsten Roman Stunden aus Blei, der die zerstörerischen Wirkungen des totalitären Regimes in China auf das Leben der Einzelnen wie für die ganze Gesellschaft schildert.

 

Für ein Publikationsprojekt des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem Briefe, Erinnerungen, Tonaufnahmen von fast 1000 Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung in Tschechien zugrundeliegen, hat Denemarková einen langen Essay geschrieben, in dem sie darlegt, wieso das Trauma 1945 nicht endete und was es bis heute für die Schicksale der nächsten Generationen bedeutet. Im Rahmen des Festivals stellen wir dieses Projekt und den dazu erschienenen zweisprachigen (tschech./dt.) Band mit Fotos und Zitaten vor. Im Gespräch dazu ist Radka Denemarková mit dem Journalisten und Schriftsteller Martin Pollack, seit langem eine der großen Stimmen der Erinnerungspolitik in Österreich und Verfasser zweier aufsehenerregender Bücher, in denen er die eigene Familiengeschichte während des Nationalsozialismus beleuchtet.

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